Die Wände sind gestrichen, die Lampen angebracht und vielleicht ist sogar schon die erste Einrichtung eingezogen. Doch irgendwie fehlt etwas? Schauen Sie sich einmal Ihren Fußboden genauer an. Wirkt er möglicherweise etwas abgenutzt oder hat seinen Glanz verloren? Das kann das Bild der ganzen Wohnung verändern. Eine Epoxidharz-Bodenbeschichtung schafft dann Abhilfe. Was sich dahinter verbirgt, wann sie sinnvoll ist und wie Sie sie aufpeppen? Das und mehr verraten wir hier!

Epoxidharz-Bodenbeschichtung: Was ist das eigentlich?

Hinter dem Begriff Epoxidharz (kurz auch EP-Harz) verbirgt sich gleich eine ganze Bandbreite an Kunstharzen, welche als besonders robust und beständig gelten. Sie bestehen aus einem Reaktionsharz, das mit einem speziellen Härter reagiert und dadurch fest wird. Typischerweise kommen sie in verschiedenen Industrieklebern, bei der Befestigung elektrischer Bauteile und beim Flugzeugbau zum Einsatz.

Aber auch im Alltag begegnen wir ihnen immer häufiger und zwar als Epoxidharz-Bodenbeschichtung. Ursprünglich wurde diese ausschließlich im industriellen Bereich eingesetzt. Denn der große Vorteil dieser Kunststoffböden liegt darin, dass sie kaum etwas beschädigen kann. Weder Reibung, noch chemische Reizungen machen einer solchen Beschichtung etwas aus. Große Fertigungshallen sowie viel begangene Bereiche des öffentlichen Raums wurden und werden damit ausgekleidet.

Doch das ist längst nicht alles, was die Epoxidharz-Bodenbeschichtung kann. Inzwischen hat sie ebenfalls Einzug in das Eigenheim gehalten. Neben der Garage – für welche die oben genannten Vorteile natürlich gleichermaßen zutreffen – finden Sie den Untergrund heute auch in vielen Wohnungen. Denn die beständig glänzende Optik bringt einen ganz besonderen Hingucker in Ihr Eigenheim.

Unter der Lupe: Was kann das Kunstharz?

Wir haben eben schon erwähnt, dass die Epoxidharz-Bodenbeschichtung als besonders robust gilt. Konkret bedeutet das, dass die sie UV- und wasserbeständig, stoß- und abriebfest sowie verschleißfrei ist. Gleichzeitig hält sie hohen Lasten stand und haftet auf fast allen Untergründen. Das macht sie auch zu einer hervorragenden Kandidatin, um darunterliegende Böden zu fixieren und gleichzeitig jahrzehntelang den gleichen Look beizubehalten.

Doch das ist nicht ihre einzige Eigenschaft. Die Masse ist komplett farblos und lässt den Untergrund durchscheinen. Nach dem Aushärten wirkt das Ganze dann etwas wie Glas, was gleichzeitig bedeutet, dass die Oberfläche stark glänzt. Dank der fugenlosen Arbeitsweise ist der Boden zudem leicht zu reinigen und auch für den Nassbereich gut geeignet.

Praktisch ist, dass Sie die Epoxidharz-Bodenbeschichtung beim Anmischen noch mit verschiedenen Zusätzen anreichern können. So wird Ihr Untergrund beispielsweise rutschfest, bekommt eine interessante Farbe oder beginnt zu funkeln. Dank dieser cleveren Eigenschaften können auch tolle Designelemente geschaffen werden – dazu aber gleich noch mehr.

Ein Stück Holz mit schicken Musterelementen, die mit Epoxidharz gefestigt wurden

Foto: © Piotr Skrzyński, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Zwischen praktisch und elegant: Epoxidharz-Bodenbeschichtung

Im Eigenheim findet die Epoxidharz-Bodenbeschichtung immer häufiger Einzug, das haben wir schon gesagt. Denn auch wenn der Untergrund nicht ganz günstig ist, bringt er doch einige unschlagbare Vorteile mit sich. Vor allem, wenn Sie Ihre Garage auskleiden wollen, haben Sie hier einen hervorragenden Kandidaten an der Hand. Denn ob Sie nun im voll bepackten Auto darüber fahren, den Ölwechsel durchführen oder eine kleine Werkstatt einrichten: Ihr Boden wird alles überstehen.

Gleiches gilt in der Wohnung bzw. im Haus. Schließlich ist das Epoxidharz unglaublich resistent. Gerade in Nassbereichen, also vor allem dem Bad, aber auch der Küche, wird es mit speziellen Zusätzen sogar zu einem Garanten für mehr Sicherheit. Denn der Boden kann so rutschfest gemacht werden. Kommen Sie also gerade aus der Dusche, finden Sie auf ihm schnell Halt.

Doch das ist längst nicht alles. Sie müssen mit einer Epoxidharz-Bodenbeschichtung nicht auf die Optik der klassischen Böden verzichten, wenn Sie das nicht möchten. Stattdessen gießen Sie einfach eine dünne Schicht des Kunstharzes darüber und machen sie dadurch deutlich pflegeleichter und verleihen ihnen einen besonderen Glanz. Gerade bei Holzböden, die sonst schnell einmal Kratzer und andere Schäden bekommen, ist das eine Bereicherung.

Designelement Epoxidharz-Bodenbeschichtung

Sie sind noch auf der Suche nach ein wenig Inspiration? Dann wollen wir Ihnen diese gern geben. Beginnen wir einmal klein bei den eben erwähnten Holzböden. Ist Ihnen die Farbe mit der Zeit etwas langweilig geworden? Dann mischen Sie die Epoxidharz-Bodenbeschichtung einfach mit einer helleren oder dunkleren Nuance an. So erscheint auch gleich der Untergrund entsprechend.

Etwas extravaganter wird das Ganze, wenn Sie noch ein wenig Glitzer beimengen. So funkelt und strahlt Ihr Boden besonders. Gerade im Kinderzimmer kann das für das gewisse Etwas sorgen. Haben Sie Ihr Bad im maritimen Look gestaltet, dann ist ein blauer Kunstharz-Boden mit sanften Glitter-Elementen perfekt, um den Charme des Meeres einziehen zu lassen.

Noch außergewöhnlicher wird es, wenn Sie unebene Untergründe beschichten. Sie kennen vielleicht das Bild, bei dem ein Boden aus Cent-Stücken geschaffen wurde? Um diesen zu fixieren, eignet sich eine transparente Epoxidharz-Bodenbeschichtung hervorragend. Gleiches gilt für den meditativen Weg aus Glassteinen oder Sand, wenn diese nicht an Ihren Füßen kratzen sollen. Auch spezielle Elemente wie ein scheinbarer Edelstein in Ihrem Boden oder die luxuriöse Marmoroptik lassen sich so umsetzen. Was Ihr Herz also begehrt, der Kunststoff macht es möglich.

Ein bisschen Malerkrepp und ein Pinsel liegen auf einem abgedeckten Boden

Foto: © Nataliya Vaitkevich, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

How to: Epoxidharz-Bodenbeschichtung selber machen

Ihnen kribbelt es jetzt schon in den Fingern? Dann keine Sorge, Sie können gleich mit dem Gestalten beginnen. Denn einer der Vorteile einer Epoxidharz-Bodenbeschichtung ist, dass Sie sie relativ einfach auch zu Hause umsetzen können. Dazu benötigen Sie zunächst die passenden Zutaten und das richtige Zubehör:

  • Staubsauger
  • Wischmopp
  • Epoxidharz und entsprechender Härter
  • Rührstab
  • Gummihandschuhe und Schutzmaske
  • ggf. Glitzer und/oder Farbe
  • ggf. Schleifmaschine
  • ggf. Grundierung
Eine Person wischt einen Holzboden

Foto: © CDC, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Vorbereitung: Böden reinigen

Während die Epoxidharz-Bodenbeschichtung auf fast jedem Untergrund haften bleibt, ist es für Sie wahrscheinlich ein eher unschöner Anblick, wenn Staub und Flecken eingeschlossen werden. Schließlich lassen sich diese nicht wieder entfernen. Darum ist der erste Schritt auch gleichzeitig der wichtigste: das gründliche Putzen.

Konkret bedeutet das, dass Sie Ihren Untergrund von jeglichem Schmutz befreien sollten. Dafür kann es in Extremfällen auch nötig sein, die Schleifmaschine anzusetzen. Das ist dann der Fall, wenn Sie verfärbte Scharten aus dem Holz nicht mehr gereinigt bekommen oder sich Reste alter Beläge nicht lösen wollen. Anschließend sollten Sie den Boden gut saugen und wischen.

Wichtig! Der Boden muss nun erst gut austrocknen, bevor Sie die Epoxidharz-Bodenbeschichtung auftragen. Sonst könnte das Versiegeln dazu führen, dass sich die Feuchtigkeit anstaut und sich Schimmel bildet. Zudem kann es sinnvoll sein, gerade bei Holz und anderen saugenden Materialien mit einer Grundierung zu arbeiten. Diese sollte möglichst matt sein und ebenfalls gut trocknen dürfen.

Beschichtung: Epoxidharz auftragen

Ist der Boden vorbereitet, geht es ans Eingemachte. Zuerst sollten Sie Ihre Handschuhe und Maske anziehen, denn im flüssigen Zustand wirkt Epoxidharz hautreizend und es können Lösungsmitteldämpfe entstehen. Vermischen Sie dann das Harz mit dem Härter. Achten Sie dabei auf jeden Fall auf das vom Hersteller angegebene Verhältnis. Geben Sie nun auch die gewünschten Elemente wie Glitzer und Farbe hinzu und rühren Sie sie gut unter. Ist die Oberfläche im Eimer glatt, können Sie mit dem eigentlichen Auftragen beginnen.

Für diesen Prozess haben Sie zwei Stunden Zeit. Danach beginnt das Harz auszuhärten. Wollen Sie nur eine dünne, dekorative Schicht auftragen, arbeiten Sie am besten mit einem Farbroller. Die Ecken können Sie mit einem Pinsel streichen. Achten Sie dabei darauf, gleichmäßig vorzugehen, um nach dem Trocknen keine unschönen Schlieren zu sehen. Nach etwa 12 Stunden sollten Sie das Ganze wiederholen.

Wollen Sie eine tiefere Fuge füllen, können Sie das Epoxidharz auch aufgießen. Hier müssen Sie allerdings ein genaues Auge darauf haben, ob es sich gleichmäßig verteilt und sich nicht weiter ausbreitet, als es soll. Das gelingt nur, wenn es nicht zu dickflüssig ist. Generell gilt, dass der Boden nach etwa vier Tagen wieder vollständig ausgehärtet ist und so lange nicht betreten werden sollte.

Epoxidharz-Bodenbeschichtung: nicht ohne Nachteile

So schön das Ergebnis einer Epoxidharz-Bodenbeschichtung auch sein kann, es ist nicht ganz ohne Nachteile. Denn zum einen hat das Kunstharz einen relativ hohen Preis, zum anderen ist es nicht recyclebar. Im Grunde handelt es sich hierbei schließlich um einen Kunststoff, der ebenso wie Plastik entsorgt werden muss. Für unsere Umwelt ist er also nicht das Non-Plus-Ultra.

Um aber ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, welches ebenso fugenlos wie robust ist, können Sie auch auf Alternativen aus Pflanzenöl zurückgreifen. Hier wird der Boden mit Biopolymeren angereichert, welche der Umwelt wieder zugeführt werden können. Gleichermaßen können Sie diese Beschichtungen mit Bio-Farben und unserem Bio-Glitzer von SiLiglit anreichern, um ein nachhaltiges und gleichzeitige spektakuläres Ergebnis zu erzielen.

Weiterführende Links
www.haus.de/…/epoxidharzboden
www.hamitaga-boden.de/was-ist-epoxidharzboden
www.wikipedia.org/wiki/Epoxidharz
www.dein-epoxidharz.de/bodenbeschichtung/
www.sensoboden.de/epoxidharzboden/