Wegen des Klimawandels das eigene Leben komplett einzuschränken ist mit Sicherheit zu viel verlangt. Vielmehr gilt es Alternativen zu finden, um weniger schädlichen Müll zu produzieren. Das fängt oft schon bei den kleinen Freuden an, weswegen wir uns in diesem Blogbeitrag einmal biologisch abbaubaren Glitzer näher ansehen wollen. Lesen Sie hier, was das ist, wie er funktioniert und worauf Sie achten sollten!

Biologisch abbaubarer Glitzer: Die Zukunft des Glitters?

Wir sind selbst für unseren Planeten verantwortlich und so können auch kleine Handlungen schon große Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Das kann damit losgehen, dass Sie beim Basteln, Schminken und Gestalten einfach zu Bio-Produkten greifen. Denn das Label Bio besagt, dass es sich hierbei um ein Produkt aus natürlichen Rohstoffen handelt. Diese können in der Regel von der Umwelt auch deutlich leichter wieder zersetzt werden und verursachen so keine anhaltenden Schäden.

Inzwischen finden Sie auf dem Markt auch unterschiedliche biologisch abbaubare Glitzer, die sich sowohl zum Basteln, als auch für kosmetische Zwecke eignen. Dabei werden unterschiedliche Methoden genutzt, um diese Glitter zu gewinnen – dazu später mehr. Das Wichtige ist aber bei allen, dass hier auf herkömmliches PET sowie Aluminium verzichtet wird. Denn beide Stoffe sind in der Herstellung sowie auch in der Endverwertung für unsere Umwelt schädlich.

Die Facetten von Bio-Glitzer

Wussten Sie, dass Bio nicht gleich Bio heißt? Denn auch wenn in Deutschland der Begriff geschützt ist, wird kein einheitlicher Standard verfolgt, wenn es um sogenannte Bio-Produkte geht. Das heißt, nur weil ein Produkt aus biologisch abbaubaren Ressourcen hergestellt wird, bedeutet es noch nicht, dass Sie es zu Hause auf den Kompost werfen können. Auch der Herstellungsprozess wird hier häufig vernachlässigt.

Begriffswirrwarr: Umweltfreundlich, plastikfrei und Bio

Widmen wir uns zunächst einmal den Bezeichnungen, die man oft im Umgang mit Bio-Glitzer hört. Denn auch wenn sie alle nach ökologisch und biologisch klingen, verbergen sich darunter oft leider nur Marketingstrategien. Wir wollen einmal mit dem Wirrwarr aus Begriffen aufräumen:

  • Umweltfreundlich: meint weder zwangsweise biologisch abbaubar, noch plastikfrei
  • Plastikfrei: bedeutet nicht immer 100 % plastikfrei und auch nicht zwingend biologisch abbaubar
  • Biologisch abbaubar: kann sich auf verschiedene Standards (industriell abbaubar vs. kompostierbar) beziehen, heißt nicht unbedingt 100 % plastikfrei und auch nicht 100 % biologisch abbaubar

Um herauszufinden, ob ein biologisch abbaubarer Glitzer auch wirklich das ist, sollten Sie sich also einmal genauer mit Ihrem Produkt befassen. Denn je nachdem, wie Sie Ihren Glitter verwenden wollen, muss er verschiedene Vorraussetzungen erfüllen. Diese werden wir im Folgenden noch einmal im Detail unter die Lupe nehmen.

Die Herstellung ist entscheidend

Wir finden übrigens, dass nicht nur das Produkt an sich ins Gewicht fällt, sondern auch seine Herstellung. Denn selbst wenn mit natürlichen Rohstoffen gearbeitet wird, können hier unzählige Schadstoffe entstehen, die unsere Umwelt noch über eine lange Zeit belasten. Damit es sich also um ein besonders nachhaltiges Produkt handelt, sollten einige Faktoren beachtet werden.

Das bedeutet zum einen selbstverständlich, dass ökologische Ressourcen verwendet werden sollten. Doch nicht nur das: Mit diesen muss natürlich auch bewusst umgegangen werden, das bedeutet vor allem, dass der Abfall minimiert wird. Außerdem ist es sinnvoll, auf die Nutzung von erneuerbaren Energien (z.B. aus Wind oder Solar) zu setzen. So werden zusätzlich auch schädliche Emissionen reduziert. Auch für das Wiederherstellen bzw. Erweitern von bestehenden Ökosystemen kann sich ein Unternehmen gleichzeitig einsetzen, um einen möglichst grünen Fußabdruck zu hinterlassen. Hier sind Aktionen, wie einen Baum für jeden Kauf zu pflanzen, zu nennen.

Materialien für biologisch abbaubarem Glitzer

Doch nun wollen wir uns einmal den biologisch abbaubaren Glitzer im Detail ansehen. Denn wir haben es schon angedeutet: Je nach verwendetem Material kann der ökologische Fußabdruck mal mehr und mal weniger grün sein. Wir bei SiLiGlit beispielsweise bieten bei uns im Online-Shop drei verschiedene Arten von Bio-Glitter an, welche jeweils unterschiedliche Eigenschaften mitbringen.

PLA: Der ökologische Kunststoff?

Kunststoffe haben in unserer modernen Welt durchaus ihre Daseinsberechtigung. Schließlich wurden sie als besonders haltbares, stabiles Material entwickelt, welches mehrfach verwendet werden kann. Jedoch wird gerade letzterer Aspekt immer weniger genutzt und immer mehr Plastik landet in unserer Umwelt. Da der Stoff mehrere Jahrhunderte braucht, um zersetzt zu werden, kann es bei der einheimischen Flora und Fauna schnell zu gravierenden Folgen kommen. Damit wir jedoch nicht ganz auf das vielseitige Material verzichten müssen und es doch mit gutem Gewissen verwenden können, wurden die Polylactide entwickelt, eine nachhaltige Variante sozusagen. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Jemand liegt auf der Couch und an den Füßen klebt bunter Glitzer

Foto: © cottonbro, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Das ist PLA

PLA steht für Polylactic Acid und wird im Deutschen oft als Polymilchsäure bezeichnet. Im Grunde handelt es sich hierbei um einen Kunststoff, welcher aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird. Die Basis bildet oft Maisstärke. Bei der Zugabe von Dextrose werden dann langgliedrige Molekülketten extrahiert, welche herkömmlichen Kunststoffen ähneln. Reines PLA verzichtet so im Gegensatz zu beispielsweise PET auf die Verwendung von fossilen Rohstoffen wie Erdöl.

Aufgrund seiner besonderen Herstellungsweise ist PLA auch biologisch abbaubar. Das heißt allerdings nicht, dass Sie den Kunststoff einfach auf den heimischen Kompost werfen sollten. Denn um das Material wirklich zu zersetzen, braucht es die besonderen Bedingungen einer industriellen Kompostierungsanlage. Das bedeutet, dass bestimmte Temperaturen und Flüchtigkeiten vorherrschen müssen und spezielle Mikroorganismen eingesetzt werden. Ist dies der Fall, wird PLA innerhalb aber weniger Wochen zersetzt.

Bio-Glitter aus PLA

Würden Sie Produkte aus PLA einfach auf die Wiese oder den heimischen Kompost werfen, würde es hingegen fast 100 Jahre dauern, bis diese sich völlig zersetzt haben. Damit schneidet der natürliche Kunststoff zwar besser ab als PET, ist aber immer noch schädlich für unsere Umwelt. Die richtige Kompostierung ist hier also das A und O, um ein wirklich nachhaltiges Produkt zu verwenden.

Die meisten biologisch abbaubaren Glitter, die heute auf dem Markt sind, bestehen aus PLA. Sie sind damit zwar natürlichen Ursprungs, können aber nicht einfach im eigenen Garten kompostiert werden. Unser SiLiGlam Nature gehört dazu. Achten Sie bei dessen Verwendung darauf, ihn richtig zu entsorgen, spricht seiner Verwendung also rein gar nichts entgegen.

Eine Frau liest ein Buch in einem pink glitzernden Umschlag

Foto: © The Lazy Artist Gallery, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Biologisch abbaubarerer Glitzer aus Cellulose

Sie suchen nach einem Glitzer, den Sie wirklich einfach auf Ihren heimischen Kompost werfen können und der hier völlig verwertet wird? Dann sollten Sie zu Varianten aus Cellulose bzw. Celluloseacetat greifen. Denn hierbei handelt es sich um einen modifizierten Naturstoff, welcher aber in der Beschaffenheit den herkömmlichen Kunststoffen gleicht. Es sind diese Eigenschaften, die wir bei unserem Siliglam Pure Nature (aus Celluloseacetat) sowie Siliglam Pure Bio Sparkle (aus Cellulose) nutzen.

Bei Cellulose handelt es sich im Grunde um ein natürliches Polymer, welches in Pflanzen vorkommt. Für die industrielle Verwendung für Bio-Glitzer wird es bei SiLiGlit aus Eukalyptus – geerntet in nachhaltigen Forstwirtschaftsgebieten – gewonnen. Diese wird verestert, um die Folie herzustellen, aus welcher schließlich die Glitzer-Partikel ausgestanzt werden.

Ein Glitzer aus reiner Cellulose kann dabei nicht nur unter den Bedingungen des heimischen Komposts zersetzt werden. Er lässt sich auch in einer Mülldeponie entsorgen, wird in der Erde und im Wasser zersetzt. Der finnische Forscher Hermanni Kaartokallio hat ebenfalls die Kompostierbarkeit von Celluloseacetat geprüft und herausgefunden, dass dieses nach einem Jahr in Salzwasser kaum noch feststellbar ist.

Fazit: Lohnt sich Bio-Glitzer wirklich?

Ob nun für als Festival-Make-up, die Karte für die Liebsten oder auch die modische Wandgestaltung: Manchmal darf ein kleines Funkeln einfach nicht fehlen. Und zum Glück muss es das auch gar nicht, denn schließlich gibt es dafür Glitzer. Jedoch werden die herkömmlichen Varianten in der Regel aus Erdöl hergestellt und belasten damit nicht nur während des Herstellungsprozesses unsere Umwelt. Sie müssen auch über Jahrhunderte hinweg zersetzt werden.

Wollen Sie also nachhaltig handeln und darum biologisch abbaubaren Glitzer verwenden, sind Sie auf dem richtigen Weg. Allerdings sollten Sie sich auch dabei ein wenig mit Ihrem Produkt auseinandersetzen. Denn PLA-Glitter können nur in industriellen Anlagen richtig zersetzt werden. Celluloseacetat Glitzer hingegen zerfallen auch im heimischen Kompost und Varianten aus reiner Cellulose sogar im Wasser. So können Sie ganz ohne schlechtes Gewissen alles beglitzern, was Ihnen gefällt.

Eine Frau wurde mit violettem Glitzer im Gesicht geschminkt. Unter ihr steigt lilaner Nebel auf

Foto: © Caleb+Kaci Carson, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Quellen
www.nabu.de/glitzer/
www.bundesregierung.de/…/sicherheit-bei-bio-lebensmitteln-348234
www.kindersache.de/…/was-bedeutet-bio
www.3dnatives.com/de/feature-story-3d-druck-material-pla-nachhaltig-230720191/#!
www.ifu.com/nachhaltige-produktion/
www.syke.fi/…/Only_some_biodegradable_plastics_actuall(52751)
www.kunststoff-handelsnamen.de/Default.aspx?tabid=316